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Die Eggenberger & Dietrichstein in Stübing

Stübing zwischen 1630 und 1856 - Niedergang zwischen Barock und Biedermeier

Am 1. Jänner 1630 verkaufte Maximillian Freiherr von Breuner die Herrschaft Stübing an Amelreich Freiherr von Eibiswald und dieser verkaufte sie schon am 9. Juli 1632 wieder an Fürst Johann Anton I. von Eggenberg, der kurz zuvor auch schon Waldstein an sich gebracht hatte und nun die beiden Herrschaften vereinigte.

1717 kam Stübing mit Waldstein an Josefa Maria geb. Fürstin Eggenberg und deren Gemahl Johann Wilhelm Graf von Sinzendorf. Um 1681 entstand der bekannte Kupferstich von Georg Matthäus Vischer. Er zeigt das herrschaftlich-eggenbergische Schloss Stübing über dem Dorf. Das Schloss weist vier Obergeschosse auf. Das Hauptgebäude wird von zwei Ecktürmen begrenzt. Die Ecktürme des Haupgebäudes sind von Zwiebeldächern bekrönt. Auch der Turm vom Tor aus links gesehen verfügt über einen Dachreiter mit Zwiebeltürmchen und angdeuteter Turmuhr. Im Hintergund sind Dielacher- und Breitenberg sowie der Schartnerkogel abgebildet. Am Abhang des Gamskogels ist ein Gehöft zu sehen. Auf den Hängen sind Wiesen und Weingärten, jedoch kaum Wald zu sehen. Im Hintergrund Deutschfeistritz mit der Pfarrkirche Sankt Martin am Kirchberg, die Murbrücke nach Peggau, die Mur von der Badelenge vom Kugelstein weg bis nach Stübing. Rechts im Bild die Peggauer Wand und die Filialkirche Sankt Margarethen in Peggau. Im Vordergrund die Äcker des Mur- und Stübingtales.

Der Fideikommiss Waldstein und Stübing unter den Dietrichstein

Was versteht man unter: Fideikommiss? Eine auf rechtsgeschäftlicher Stiftung beruhende Bindung des Familiengutes. Adeliges Familienvermögen (meist Grund und Boden) sollte ungeteilt in der Hand eines Familienmitglieds bleiben, der Inhaber des Fideikommiss bei Verfügungen unter Lebenden oder von Todes wegen beschränkt sein. Ziel war die Sicherung der sozialen Stellung und der vermögensrechtlichen Grundlage für die Familie über Generationen hinweg. Das Fideikommiss wurde in Österreich 1919 beseitigt.

 BEITRAG IN ARBEIT !!!

Die grausamen Hexenprozesse in der Stübing

Oft wird es als das finstere Mittelalter beschrieben. Gerade wenn man die Gerichtsprotokolle der Hexenverfolgung liest, werden einem der Aberglaube, die Ängste und Schrecken dieser Zeit bewusst. Dramatisch führen einem diese Dokumente die Einstellung und die Rechtsmeinung dieser finsteren Zeit vor Augen. Zu einer grausamen Serie von Todesurteilen kam es zwischen 1650 und 1688 auch in Stübing: (Aus dem Steiermärkischen Landesarchiv GBI4346):

"Am Margarethentag 1686 ist ein Schreiben vom Bannrichter von Stübing gegen den Andreas Zechner in Zauberei-Angelegenheiten heraufgeschickt worden. Weil aber vom Bannrichter das Verhör-Protokoll nicht wie üblich beigelegt worden ist, hat man den Andreas Zechner nicht verhaftet und sich bei der löblichen Regierung beklagt. Der Bannrichter aber hat die Anordnung nicht abgewartet, sondern die betreffende Person ohne Aufschub hinrichten lassen."

Vierzehn Tage darauf hat ein gewisser Koloman Paur abermals gegen den erwähnten Zechner ausgesagt. Also hat der Bannrichter abermals hingeschrieben und die Aussage beigelegt. Daher ist er zur Konfrontation nach Stübing überstellt worden. Und weil der Koloman Paur beständig bei seiner Aussage geblieben ist und auch dafür gestorben ist, ist der Andreas Zechner als Verbrecher erkannt und sicher in Eisen gelegt worden. Dagegen ist von seiner Herrschaft aus protestiert worden. Die hat aber weiter nichts ausrichten können, als dass er nach Thannhausen bei Weiz überliefert werden soll, weil er ohnedies dieser Herrschaft zugehörig ist...

Quelle: http://www.hexenprozesse.at/zechner2.html

Den Höhepunkt der Hexenverfolgung in der Stübing, heute Großstübing, damals Amt und Landgericht des Stiftes Rein erfolgte sicher 1686, wo insgesamt 29 "Hexen und Hexer" beim Breiten-Kreuz zwischen Gratwein und Judendorf hingerichtet wurden:

Weitere Berichte auf: http://www.hexenprozesse.at/schoeckl.html

Ein besonderer Dank ergeht an Siegfried Kramer für die aufwendige und detaillierte Aufarbeitung dieses Thema's auf seiner Homepage: www.hexenprozesse.at