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Zur Ur- und Frühgeschichte im Raum um Stübing 

Die ersten nachweisbaren tierischen Bewohner von Stübing

Sucht man nach den ersten Bewohnern von Stübing, findet man natürlich nicht mehr sehr viele Hinweise. Wer die ersten Menschen in Stübing waren, wann sie das Tal besiedelten, hier durchzogen, von wo sie kamen - wohin sie zogen werden wir wahrscheinlich nicht mehr nachweisen können. Einer der ersten nachweislichen tierischen Bewohner war unser eiszeitlicher Freund: Elephas primigenius Blumenbach - das Wollhaarmammut.

Der genaue Fundort, die Fundumstände, der Fundverbleib usw. sind Gegenstand weiterer Forschungen! Es wird vermutet, dass dieser Fund im Zuge im Zuge des Ausbaues der Bezirksstraße von Stübing nach Gratwein im Jahre 1868 gemacht worden sein könnte.

E.  Mammut zwischen Gratwein und Stübing.

Im Joanneum wird ein Stoßzahn von Elephas primigenius Blum. aufbewahrt, welcher zwischen Gratwein und Stübing, 8 Meter unter der Oberfläche, gefunden wurde. Quelle: Das Tertiärgebiet um Graz, Köflach und Gleisdorf; Dr. V.Hilber 1893: Siehe - Seite 353


Die Bärenhöhle am Gamskogel

Eigentlich könnte man die Meinung vertreten, dass die bekannte Bärenhöhle am Gamskogel (kleines Bild) nur im Volksmund "Bärenhöhle" genannt wird: Welcher "Höhlenbär" würde wohl in der kleinen Höhle am Kamm zwischen dem Hagensattel und Gamskogel gewohnt haben? Doch weit gefehlt. Ausgrabungen im Jahre 1949 haben tatsächlich  Überreste von Höhlenbären zu Tage gebracht. Für den modernen Menschen kaum vorstellbar, wenn man sich bei einer Wanderung  am Bankerl vor die Höhle setzt - hier hat einst "Meister Petz" gelebt und gejagt!

Obwohl das Platzangebot in der Höhle sehr gering gewesen sein mag, wurden Knochenfragmente des Ursus spelaeus Rosenm. im Lößboden gefunden. Hier der Fundbericht im Verzeichnis:


Quelle:  Jahresbericht des Museums für Bergbau, Geologie und Technik, 1956 - Seite 110

Erste siedlungsgeschichtliche Spuren in der Jungsteinzeit

Die ersten Spuren von Menschen in Stübing gehen in die Steinzeit zurück. So wurden am Gelände des Bahnhofes Stübing mehrere Funde gemacht. R. Pittioni berichtet 1936 vom Fund einer steinzeitlichen Rundnackenaxt. Folgende Fund- berichte lassen sich zusammenfassen:

  • Einzelfund der Jungsteinzeit in Stübing, Rundnackenaxt aus Serpentin. 
  • Lit.: R. Pittioni, WPZ 23, 1936, 152 f.
  • FV.: LMJ 16309. 

Jungsteinzeitliche Oberflächenfunde (Geröllfrgm., prähistorische Keramik, Hüttenlehmfrgm.) im Bereich eines neolithischen Siedlungsplatzes in Kleinstübing. FV.: BDA Graz. Lit.: G. Fuchs, FÖ 38, 2000, 761. KG Kleinstübing. Urnenfelderzeitlicher Schichtrest bzw. Brandgrab sowie römerzeitliche Körpergräber in Kleinstübing.

Lit.: G. Fuchs, FÖ 38, 2000, 788. BH Graz-Umgebung/Deutschfeistritz, Kleinstübing

Quelle: http://arch-stmk.at/index.php/fundortverzeichnis/graz-Umgebung


Besonders verdient um die archäologische Grundlagenforschung in und um Stübing machte sich Frau Dr. Ulla Steinklauber. Während der Ausgrabungsarbeiten der Villa rustica Kleinstübing stieß man auf einen noch älteren Fund: eine Grundmauer der römischen Villa stand auf dem Grab aus der La-Tène-Zeit (140 Jahre vor Christus), in dem eine Frau im Alter von 30-50 Jahren beerdigt war. Die Villa selbst wurde zweimal errichtet. Auf den Mauern der ersten Villa, die vermutlich eine Mure zerstörte, wurde eine zweite römische Villa errichtet. Die erste Villa verfügte noch über eine aufwändige Fußbodenheizung, die Bewohner der zweiten Villa mussten ohne Heizanlage auskommen.


  • "Bei kleinflächigen Grabungen im Zuge der Restaurierung der römischen Villa Kleinstübing (GstNr. 99) wurde überraschenderweise ein einzelnes La-Tène-zeitliches Brandgrab aus der Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. aufgedeckt, für die offizielle Archäologie in der Steiermark ein nahezu singulärer Fund."